3. Oktober‒ 29. November 2020: Ausstellung
Die Ausstellung wird bis 11. April 2021 verlängert!
Öffnungszeiten:
September-Oktober: Di-Sa 14-19 Uhr, So+Fei 10-19 Uhr
November-Januar: Di-Sa 14-18 Uhr, So+Fei 10-19 Uhr
Für Schulklassen und Gruppen ist eine Besichtung auch außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung möglich.
Die Ausstellungsräume und das Café sind barrierefrei zu erreichen.
Der Eintritt in die Ausstellung und zu den Begleitprogrammen ist frei.
Videostreams von Vernissage und Künstlergespräch sowie digitaler 360°-Ausstellungsrundgang im Videopool
2. Oktober, Freitag 17.30 Uhr: VERNISSAGE
Shuttletaxi startet vom Bhf Freising (gegenüber vom Haupteingang) zum Künstlerhaus: 16:55 Uhr; zurück: ca. 20:45 Uhr
Aufgrund der Pandemiebestimmungen findet die Ausstellungseröffnung im Aussenbereich statt (bei jedem Wetter). Die Ausstellung im Tonnengewölbe im 1. Stock kann durchgehend besucht werden, es können sich aber nur eine beschränkte Anzahl von Personen gleichzeitig im Raum aufhalten.
25. Oktober, Sonntag 16 Uhr: KUNST#TAG 074
Aktueller Hinweis: der KUNST#TAG 074 findet aufgrund der steigenden Infektionszahlen nicht mit Besucherbeteiligung vor Ort statt, sondern wird ausschließlich als Videostream zum geplanten Termin zu sehen sein. Die Aufnahmen stehen anschließend weiterhin online zur Verfügung und werden in der Folgewoche auch vor Ort im Künstlerhaus auf einem Monitor gezeigt.
17. November, Dienstag 16 Uhr: treffpunkt+kunst
Führung durch die Ausstellung mit Alexandra M. Hoffmann
Alle Veranstaltungen stehen im Live-Stream und anschließend im Videopool zur Verfügung: schafhof-kuenstlerhaus.de/videopool
Die Teilnahme an Veranstaltungen vor Ort wird als Zustimmung für die Verwertung in den Videoaufnahmen in Zusammenhang mit der Ausstellung gewertet.
Der Künstler Andreas Kuhnlein thematisiert in seiner über 100-teiligen Werkgruppe „Das Narrenschiff“ die Protagonisten aller geschichtlichen Ereignisse, die Menschen, uns selbst. Für die Ausstellung im europäischen Künstlerhaus des Bezirks Oberbayern schuf er, inspiriert von der reichen Geschichte Freisings und des Schafhofs, zusätzlich neue Figuren.
Kuhnleins Installation zeigt eine zeitgenössische Darstellung von Figurentypen und Gesten, die in der Kunstgeschichte immer wieder neu bearbeitet werden. Ausgehend vom Motiv des führerlosen Schiffes, welches zuerst von Platon beschrieben wurde, über zahlreiche Variationen ‒ z.B. in der Malerei von Hieronymus Bosch oder in der Literatur im erstmals 1494 erschienenen titelgebenden Buch von Sebastian Brant ‒ führt der Künstler die Beobachtung und Ikonografie universeller Formen und Gebärden in seiner unverwechselbaren Formensprache fort. Kuhnleins Arbeiten entstehen mithilfe von Werkzeugen wie Motorsäge, Flammenwerfer oder Schweißgerät. Seine Skulpturen zeichnen sich im Besonderen durch ihre zerklüfteten Oberflächen aus.
Kuhnlein, geboren 1953, wuchs auf einem Bauernhof in seiner Geburtsstadt Unterwössen auf. Er absolvierte eine Schreinerlehre und ging nach seinen Gesellenjahren zum Bundesgrenzschutz. 1981 schied er aus dem Polizeidienst aus, übernahm die Landwirtschaft seiner Tante und arbeitete im Nebenerwerb in einem Schreinerbetrieb. In diesem Lebensabschnitt erkannte er die Kunst für sich. Seit 1983 ist er als freischaffender Bildhauer tätig. Bis heute hatte er weit über hundert Einzelausstellungen und mehr als hundert Ausstellungsbeteiligungen in 15 Ländern. (Wikipedia)
Anfang der 90er Jahre schenkte mir ein Bekannter "Das Narrenschiff" von Sebastian Brant, erstmals erschienen 1494. Fasziniert von den Schilderungen menschlicher Laster, Fehlverhalten und närrischer Unvernunft des Menschen, las ich das Reclam-Buch. 2009 wurde ich von der Stadt Traunstein zu einer Einzelausstellung in den Kunstraum (ehemalige) Klosterkirche eingeladen, worauf ich mich entschloss, das Narrenschiff in einer 133-teiligen Installation künstlerisch umzusetzen.
Die Szenerie ist in 2 Bereiche gegliedert: In einem rot-braun eingefärbten Hackschnitzel-Feld werden Menschen gezeigt, denen das vermeintlich Bedeutsame wichtiger ist als alles andere. Bar jeder Vernunft recken sie Attribute und "Heiligtümer" in die Luft, den drohenden Untergang ignorierend.
Im zweiten, anschließenden Feld, auf festem Boden, sieht man Szenerien menschlicher Handlungsweisen mit offenem Ausgang. Es ist ein Wechselspiel zwischen Untergangsszenario und vernunftbestimmter Handlungsweise.
(Andreas Kuhnlein)