© Schafhof - Europäisches Künstlerhaus |
27. August ‒ 9. Oktober 2016: Ausstellung
Öffnungszeiten: Di-Sa 14-19 Uhr, So+Fei 10-19 Uhr und nach Vereinbarung
Die Ausstellungsräume und das Café sind barrierefrei zu erreichen.
26. August, Freitag 19 Uhr: VERNISSAGE und Performance
Shuttlebus vom Bhf Freising zum Künstlerhaus: 18.30-19 Uhr; zurück: 20.50 Uhr
Die Vernissage findet zusammen mit der Eröffnung der Ausstellung Eszter Szabó: Double Take statt. ‒ Eintritt frei
24. September, Samstag 15 Uhr: Kunstclub 13
mit Tatjana Utz und Eike Berg, Leiter des Künstlerhauses ‒ Anmeldung und Information unter: www.kunstclub13.org ‒ Teilnahmegebühr: 10 €
27. September, Dienstag 17 Uhr: treffpunkt+kunst
Führung durch die Ausstellung mit Alexandra M. Hoffmann ‒ Eintritt frei
2. Oktober, Sonntag 15 Uhr: KUNST#TAG 043 Wissenschaft
Vortrag von Prof. Dr. Barbara Vinken, LMU München, zum Thema Mode und Gender sowie Präsentation des Katalogs Showtime ‒ Eintritt frei
Die Serie „Showtime“ dokumentiert Auftritte von Münchner Travestiekünstlern und Gaststars ihrer Shows (Gerda Gans, Marcella Milano, Chantal Gpunkt, Miss Piggy, Gene Pascale, Mandy Mitchell und Juan Morales). Von den Vorbereitungen backstage bis zum Auftritt in schillernden Abendroben wurden die Travestiekünstler backstage mit der Kamera begleitet. In einem mehrstündigen, sehr aufwändigen Prozess verwandeln sich die männlichen Darsteller in ihre weiblichen Alter Egos. Die Bilderserie „Showtime“ hält diese Verwandlung in Form von Aquarellen, Acryl- und Ölmalerei, Linolschnitten, Zeichnungen, Objektkästen und einer Rauminstallation in ihren unterschiedlichen Stadien fest und erlaubt seltene Einblicke in die Welt hinter den Kulissen beim Umkleiden, Auspolstern der weiblichen Formen, Schminken, Stylen der Perücken oder Anlegen des Schmucks. Mit Federboas, Higheels und Paillettenkleidern treten die Travestiekünstler mit ihrem zweiten Ich als Frauen in glitzernden Abendkleidern auf der Bühne in Erscheinung.
Die Travestie, also die Darstellung einer Bühnenrolle durch Personen des anderen Geschlechts, gibt es schon im Theater der Antike, wo weibliche Rollen von Männern gespielt wurden. Nicht zuletzt bedingt durch eine ablehnende Haltung von Seiten der Kirche sind weibliche Darsteller für weibliche Rollen auch im deutschsprachigen Raum erst ab dem 16. Jahrhundert belegt. Im Elisabethanischen Theater Englands wurden Frauen von jungen boy actors gespielt, im französischen Ballett zu Zeiten Ludwigs des XIV. wurden Frauenrollen von Männern „en travestie“ getanzt. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wiederum tanzten die „danseuses en travestie“ männliche Rollen. Seit der Moderne entwickelte sich der Begriff des Travestiekünstlers, wobei das Repertoire von der Imitation von Stars bis hin zur Erschaffung eigener Bühnenfiguren (wie Gerda Gans, Marcella Milano, Chantal Gpunkt, Miss Piggy, Gene Pascale, Mandy Mitchell und Juan Morales) reicht.
Die Serie „Showtime“ thematisiert aktuelle Genderfragen. Die Travestiekünstler nehmen eine neue Gestalt an, indem sie ihre äußere Form völlig verändern und nach ihrer Verwandlung in ihr Alter Ego, bzw. ihre Kunstfigur eine ganz andere Persönlichkeit verkörpern. Das soziale Geschlecht ist in der Welt der Travestie veränderbar. Die Freiheit, dies tun zu können, basiert auf den grundlegenden Werten unserer Gesellschaft. Dennoch ist eine solche Denk- und Lebensweise immer noch nicht selbstverständlich. Die Reaktionen darauf bedeuten auch eine Aussage über die Offenheit einer Gesellschaft.
Anlässlich des Projekts ist eine Filmdokumentation der italienisch-argentinischen Dokumentarfilmerin Maiu Olivero entstanden. Der Kurzfilm zeigt Arbeitsprozesse im Atelier von Tatjana Utz, dokumentiert Ausstellungsansichten des Projekts „Showtime“, gibt Einblicke in die Garderobe der Travestiekünstler und zeigt Ausschnitte ihrer Auftritte. Der Film wird während der Ausstellung gezeigt.
Zum Projekt erscheint ein Katalog im hesperus print Verlag Dresden.
Weitere Arbeiten der Serie finden Sie unter www.tatjana-utz.de.
Mit freundlicher Unterstützung des Bayrischen Kulturfonds und der Sparkassenstiftung Freising.
Tatjana Utz wurde 1975 in Starnberg geboren, lebt und arbeitet in München.
www.tatjana-utz.de.
Einzelausstellungen (Auswahl)
Ausstellungen
Sommer (März-Okt)
Di - Sa 14-19 Uhr
So + Feiertage 10-19 Uhr
Winter (Nov-Feb)
Di - Sa 14-18 Uhr
So + Feiertage 10-18 Uhr
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In jedem Jahr werden mehrere Ausstellungen durch ein Thema in einen Kontext gestellt. Verschiedene Perspektiven auf ein Thema erleichtern den Zugang und steigern Verstehen und Spaß beim Erleben von Kunst.
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