Vorträge und Podiumsdiskussion
Samstag, den 17. November 2018
15 - 18 Uhr
Programm:
Anschließend:
Moderation: Eike Berg, Leiter des Künstlerhauses.
Das Symposium findet mit freundlicher Unterstützung der Stadt Freising und Rahmen der Städtepartnerschaft zwischen Skofja Loka und Freising statt.
Spricht man von Atmosphäre, so scheint jedem vordergründig klar, was damit gemeint sei. Fragt man konkret nach, so wird eine Antwort schon schwieriger. Der Begriff „Atmosphäre“ umfasst ein breites Bedeutungsspektrum von sowohl emotionalen als auch wissenschaftlichen Qualitäten und ist somit schwer allgemein auf einen Nenner zu bringen. In vielen Bereichen der Künste spielt der Begriff der Atmosphäre eine tragende inhaltliche und formale Rolle. Manchmal steht das Atmosphärische dabei im Vordergrund, ein anderes Mal ist es ein nicht sofort sichtbares, aber wichtiges Element im Hintergrund.
Im Rahmen der Podiumsdiskussion erörtern Künstler und Theoretiker den Begriff aus ihrer jeweiligen Perspektive.
Dr. Tomaz Krpič: "Atmosphäre in Theater und Performance"
(Vortrag auf Englisch)
Wenn ein Bereich innerhalb der Künste hervorgehoben werden soll, der in reichem und distinktem Maße Atmosphäre evoziert, so sind das Theater und die Performancekunst sicherlich in diesem Kontext zu nennen. Man braucht kein regelmäßiger Theater- oder Performancebesucher zu sein, um von der präsenten Atmosphäre berührt zu sein. Selbst wenn man das erste Mal in einer Galerie oder einem Theater ist, ist man berührt. Der Grund ist offensichtlich. Beide Kunstformen fordern enge räumliche Beziehungen zwischen Schauspieler oder Performer und Zuschauer oder Teilnehmer. Je näher der Theaterbesucher der Bühne ist, desto besser. Während in anderen Kunstformen wie der Malerei oder der Skulptur körperlose Kunstwerke den Spalt zwischen Künstler und Zuschauer medial überbrücken, spielt der Körper im Theater und der Performancekunst eine notwendige Rolle. Der Körper ist nicht passiv, sondern ist tragendes Element bei der Konstruktion der Handlung oder der Performance. Der Körper sorgt für Gefühl und Wahrnehmung und wird somit zur genuinen Quelle und Werkzeug, zum Aufbau einer künstlerischen Atmosphäre.
Prof. Karl-Heinz Einberger: "Atmosphäre schaffen – Problematik und ein persönlicher Ansatz"
(Vortrag auf Deutsch)
Atmosphären sind ontologisch im „Dazwischen“ angesiedelt. So liest man es bei einigen Autoren. In einer kurzen Vortragsperformance wird mein Beitrag das grundlegende Verständnis von Atmosphären - insbesondere im urbanen Zusammenhang – beleuchten, um einen künstlerischen Ansatz zur Begegnung anstehender Themen zu erarbeiten.
Dieter Hammer M.A.: "Athmosphäre im Spannungsverhältnis zwischen fotographischer Abbildung und Gestaltung"
(Vortrag auf Deutsch)
Mein Beitrag handelt von der Bedeutung und der Anwendung von „Atmosphäre“ oder des „Atmosphärischen“ im Medium der Fotografie. Dabei werden photographische Qualitäten jenseits des rein Mimetischen, im fotografischen Sinne, beleuchtet. Ein weiterer Aspekt sind spezifische Qualitäten und Möglichkeiten, die sich aus einer atypischen Analyse des generell Fotografischen ergeben, um emotionale Affekte und Bedeutung zu erzeugen. Was kann Fotografie als technischer Prozess dazu beitragen, so etwas, was wir Atmosphäre nennen, zu erzeugen?